Optimal für unterwegs
XTRA-ARTIKEL AUSGABE 1/2022
Wie der POC-Blutgas-Analyser von OPTI Medical Intensivtransporte sicherer macht
Text: Arnd Petry
„Mithilfe der Blutgasanalyse können wir direkt im Blut der Erkrankten Parameter erfassen, die wir sonst durch andere Methoden – etwa durch eine Ableitung am Finger, mit Pulsoxymetrie oder Kapnometrie – erst viel später sehen würden,“ sagt Dr. Patrick Leisten, Notarzt und ärztlicher Leiter des Bereichs Intensivtransport beim DRK-Düsseldorf. „Wir können durch eine Blutgasanalyse zum Beispiel frühzeitig Störungen der Atmung, Sauerstoffsättigung oder des Säure-Basen-Haushalts aufdecken – und diese dann auch entsprechend früh behandeln.“ Wegen dieser Vorteile bei der Überwachung von Patientinnen und Patienten sind moderne Intensivmobile – die offizielle Bezeichnung lautet Intensivtransportwagen (ITW) – ohne Blutgas-Analyser an Bord heute gar nicht mehr vorstellbar. „In Deutschland müssen ITW gemäß der aktuellen DIN-Norm sogar mit einer Blutgasdiagnostik ausgestattet sein,“ sagt Martin Geis, der Medizinproduktebeauftragte des DRK-Düsseldorf. „Dementsprechend halten wir das auch auf allen unseren Fahrzeugen vor.“
Hohe Anforderungen – steigende Zahlen
Die Anforderungen an die Ausstattung von ITW sind hoch. Schließlich sollen die fahrenden „Intensivstationen“ einen risikoarmen und schonenden Transport sicherstellen. Wichtige intensivmedizinische Maßnahmen müssen auch während der Fahrt ohne Unterbrechung fortgesetzt werden können. Beim DRK-Düsseldorf ist daher immer ausgebildetes Rettungs- und Notfallpersonal mit an Bord – und bei Bedarf auch intensivmedizinisch erfahrene Ärztinnen oder Ärzte.
Aufgrund der veränderten Krankenhausstrukturen hat die Zahl der Intensivtransporte in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen, wie DRK-Notfallsanitäter René Nagel erklärt. „Heute gibt es immer mehr Zentren, in denen Patientinnen und Patienten versorgt werden.“ Wer nach einem operativen Eingriff zur Weiterbehandlung verlegt wird, müsse demnach heute noch intensivmedizinisch betreut werden. „Das gab es Mitte der Neunzigerjahre nicht oft.“
Vor allem die COVID-19-Pandemie hat die Arbeit im Rettungsdienst beim DRK-Düsseldorf stark verändert: „Die Einsätze sind grundsätzlich deutlich anstrengender geworden“, sagt Nagel. Wegen der Infektionsschutzmaßnahmen müsse ständig unter Schutzkleidung gearbeitet werden, was körperlich anstrengend sei. Auch die psychische Belastung habe zugenommen. „Man fährt jetzt Menschen, die hochinfektiös sind, und geht deswegen alle Arbeitsschritte wiederholt vorher im Kopf durch, um Fehler zu vermeiden.“ Und das über Stunden: Für Verlegungen im umliegenden Rheinland seien vier bis sechs Stunden einzukalkulieren, so Martin Geis. Für europaweite Transporte sogar deutlich mehr. Die längste Fahrt, an die Geis sich erinnert, begann im norwegischen Trondheim. Von dort ging es ins Bergische Land im Süden von Nordrhein-Westfalen. „Das waren 2.000 Kilometer Patiententransport, die wir mit drei Teams über vier Tage geleistet haben.“
Unter diesen Umständen sollten alle Arbeitsabläufe im Intensivmobil möglichst robust gestaltet sein. Je weniger Fehlerquellen, desto besser. Diese Maßgabe hat auch bei der Wahl des Blutgas-Analysers eine Rolle gespielt: „Uns hat das neue Modell OPTI® CCA-TS2 gerade auch im Bereich der optischen Darstellung überzeugt“, sagt Geis. „Große Vorteile des Geräts sind das Touch-Display und die Fotos, die zeigen, was als nächstes zu tun ist.“ Ansonsten sind die Ansprüche des DRK-Düsseldorf an eine Blutgasanalyse klar: „Wir wollen Blutgaswerte, Elektrolytwerte, pH-Werte, und wir wollen Glucose sowie Laktat messen. Und natürlich muss sichergestellt sein, dass die Blutgasanalyse im Wagen störungsfrei durchgeführt werden kann.“ Dabei ist es von Vorteil, dass fast alle Intensivpatientinnen und -patienten bereits einen arteriellen Zugang haben. „Das Blut für die Analysen können wir direkt dem arteriellen Blutdruckmesssystem entnehmen“, sagt Notfallsanitäter Nagel. „So müssen wir nicht während der Fahrt punktieren.“
Für Notarzt Dr. Patrick Leisten hat dieses Vorgehen noch weitere Vorteile: „Wir können den Blutgasstatus zuverlässiger erfassen. Denn die Werte zur Sauerstoffsättigung und zur CO2-Konzentration können so deutlich besser bestimmt werden als über das venöse System.“ Vorgesehen ist dem Arzt zufolge eine Blutgasanalyse bei allen Betroffenen, die beatmet werden müssen: jeweils zu Beginn des Transports und bei der Übergabe am Zielort. Das werde in der Regel von den Kliniken gemacht. „Bei längeren Transporten kann es aber vorkommen, dass wir während der Fahrt eine eigene Analyse machen“, erklärt Leisten. „Wenn wir sehen, dass sich im EKG Veränderungen einspielen, hilft es zu wissen, ob sich die Elektrolyte akut geändert haben.“ Und wenn sich auf dem Monitor die CO2-Werte stark verändern, reiche es auch nicht aus, einfach die Beatmung anzupassen. „Dann möchte ich wissen, ob nicht ein metabolisches Problem besteht, dass ich anders therapieren muss.“
OPTI® CCA-TS2
Blutgas-Analyser der nächsten Generation, vertrieben von Hitado und Sysmex. Die Vorteile auf einen Blick
Anwendungsbereich:
Konzipiert für die Notfallmedizin und das klinische Laborumfeld (geringes bis mittleres Probenaufkommen); einfache Anwendung durch grafische Nutzungsführung
Messungen:
pH, pCO2, pO2, Natrium, Kalium, Calcium, Chlorid, Glucose, Harnstoff-Stickstoff, Laktat; plus: Gesamthämoglobinkonzentration, Hämoglobin-Sauerstoffsättigung in Vollblutproben
Optisches Messverfahren:
Bestimmung der Fluoreszenz in der Messkammer mithilfe optischer Elektroden (Optoden); plus: kürzere Messzeiten bei gleicher Genauigkeit
Kontaktfreies Arbeiten:
Die Automatisierung schließt Anwendungsfehler weitestgehend aus; die Einweg-Messkassette enthält alle zur Kalibrierung, Probenmessung und Probenentsorgung notwendigen Elemente, Reagenzien, Blut oder Abwasser gelangen nie in das Innere des Analysers
Summary
- Der POC-Blutgas-Analyser von OPTI Medical aus dem Hitado-Sortiment erlaubt eine genaue und störungsfreie Blutgasanalyse während Intensivtransporten
- Die Rettungsdienst-Mitarbeitenden vom DRK-Düsseldorf hat auch das neue Modell OPTI® CCA-TS2 wegen seiner Verlässlichkeit überzeugt
Fotoquelle: Annette Etges