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Scientific Kalender August 2024

Verlauf nach Subarachnoidalblutung

Was sind typische Befunde im Cytospin nach einer Subarachnoidalblutung?  

Erythrozyten 

Hämatoidin-Kristalle in Makrophagen  

Siderophagen

Erythrophagen  

Eosinophile  

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Wissenschaftliche Hintergrundinformationen

Liquor cerebrospinalis (CSF)

Der Liquor cerebrospinalis, kurz Liquor oder CSF (für Cerebrospinalflüssigkeit), ist eine klare, farblose Flüssigkeit, die bei allen Wirbeltieren das Gehirn und Rückenmark umgibt [1]. Innerhalb des zentralen Nervensystems (ZNS) zirkuliert der Liquor durch das Ventrikelsystem und den Subarachnoidalraum, also den Spaltraum zwischen der Arachnoidea mater und der Pia mater.

Der Liquor unterstützt die Kommunikation zwischen dem zentralen und dem peripheren Nervensystem, dient als mechanischer und immunologischer Schutz für die Gehirnsubstanz und als Transportmedium für verschiedene Substanzen wie Glukose und Immunglobuline [1]. Die Untersuchung des Liquors hilft bei der Diagnose von vielen neurologischen Erkrankungen, unter anderem ZNS-Infektionen (z. B. Meningitis), Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen sowie Neoplasien mit möglicher Infiltration des ZNS.

Eine umfassende morphologische Liquoranalyse ist bei jedem Auftreten einer erhöhten Zellzahl im Liquor indiziert, um wertvolle diagnostische Informationen zu sammeln oder das Ansprechen auf eine Therapie zu beurteilen [2,3]. Als Faustregel gelten bei Erwachsenen Befunde mit einem Wert von mehr als fünf Leukozyten (WBC) pro µl und jedes Auftreten von Erythrozyten (RBC) als pathologisch [3,4].

Subarachnoidalblutung (SAB)

Eine Subarachnoidalblutung (SAB) geht in den meisten Fällen entweder auf ein Schädel-Hirn-Trauma oder ein spontan rupturiertes Aneurysma zurück [2]. Zu den Risikofaktoren für eine spontane SAB zählen u. a. Hypertonie, Rauchen und Alkoholismus [5]. Die SAB geht mit einer Entzündungsreaktion einher, die wiederum zu einer erhöhten Leukozytenzahl führt [1].

Ein erstes Anzeichen einer Blutung ist das Vorliegen von Erythrophagen. Nach drei bis vier Tagen liegt im Zytoplasma dieser Zellen der Eisenspeicher-Komplex Hämosiderin vor; die Zellen werden nun als Siderophagen bezeichnet [1]. Nach etwa acht Tagen kann eventuell ein weiteres Hämoglobin-Abbauprodukt, Hämatoidin, nachgewiesen werden. Hämatoidin liegt in Form von gelblich-braunen Kristallen vor, die intra- ebenso wie extrazellulär vorliegen können. Somit ist das Vorliegen von Siderophagen, die Hämosiderin oder Hämatoidin-Kristalle enthalten, ein Indikator für eine SAB und kann helfen, den Zeitpunkt des Blutungsereignisses näher zu bestimmen [1].

Fall und Interpretation der Ergebnisse

Eine Liquorprobe eines männlichen Patienten im 8. Lebensjahrzehnt, der zuvor wegen einer SAB operiert worden war, wurde eine Woche nach Entfernung des Drainageschlauchs untersucht. Makroskopisch war die Liquorprobe blass orangefarben. Diese als Xantochromie bezeichnete Verfärbung weist auf das Vorliegen des Hämoglobin-Abbauprodukts Bilirubin hin, das nach einer Einblutung in den Subarachnoidalraum entsteht.

Im Cytospin-Präparat (Abb. 1) mit May-Grünwald-Giemsa-Färbung zeigten sich zahlreiche Erythrozyten und Siderophagen, welche basophile Hämosiderin-Granula und bräunliche Hämatoidin-Kristalle enthielten.

Scattergramm und Interpretation

Im Body-Fluid(BF)-Modus des XR-Analysesystems wurde sowohl eine erhöhte Leukozytenzahl mit vorwiegend mononukleären (MN-)Zellen als auch eine erhöhte Erythrozytenzahl nachgewiesen (Tabelle 1).

Tabelle 1 Numerische Ergebnisse der XR-BF-Probenanalyse

WBC-BF 0,027 × 109/l  
RBC-BF 0,004 × 1012/l  
MN 0,023 × 109/l 85,2 %
PMN 0,004 × 109/l 14,8 %
TC-BF# 0,027 × 109/l  
Forschungsparameter    
HF-BF 0,000 × 109/l 0,0/100 WBC
NE-BF 0,004 × 109/l 14,8 %
LY-BF 0,017 × 109/l 63,0 %
MO-BF 0,006 × 109/l 22,2 %
EO-BF 0,000 × 109/l 0,0 %

 

Die vorherrschenden MN sind im BF-WDF-Scattergramm (Abb. 3) als grüne Punkte dargestellt. Die Erweiterung des MN-Clusters nach rechts in Richtung des Bereichs mit starkem SSC-Signal weist auf das Vorliegen von Makrophagen mit eingeschlossenen Hämatoidin-Kristallen und Hämosiderin-Granula hin, die auch im Cytospin festgestellt wurden.

Da dem Patienten eine Woche vor der Untersuchung der Drainageschlauch gezogen worden war, steht der Nachweis von Hämatoidin-Kristallen im Einklang mit der medizinischen Vorgeschichte.

Abb. 3 Das BF-Scattergramm des WDF-Kanals zeigt mononukleäre Zellen (MN) im Bereich mit starkem SSC- und SFL-Signal.
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