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Scientific Kalender September 2024

Ein integriertes Vorgehen vom Screening bis zum Monitoring in der Hämatoonkologie

Warum ist bei APL eine frühzeitige Diagnosestellung so wichtig für den Patienten?

Um die Behandlungskosten gering zu halten

Um die Entwicklung einer chronischen Leukämie zu verhindern

Zur Beherrschung/Minimierung des hohen Risikos für schwere Blutungen

Zur Verkürzung eines etwaigen Krankenhausaufenthalts

Um die Wirksamkeit einer Chemotherapie zu verbessern

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Hintergrundinformationen

Die akute Promyelozytenleukämie (APL), eine Unterform der akuten myeloischen Leukämie (AML), ist durch das Vorliegen des Fusionsproteins PML-RARA gekennzeichnet [1,3]. Da zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits die Gefahr fataler Gerinnungsstörungen und lebensbedrohlicher Blutungen besteht, sind die frühzeitige Erkennung und sofortige Therapieeinleitung bei APL-Patienten von entscheidender Bedeutung.

Bevor all-trans-Retinsäure (ATRA) und Arsentrioxid (ATO) Eingang in die Behandlungsprotokolle fanden, war die Prognose bei APL ungünstig. Diese Therapien haben jedoch die Gesamtüberlebensrate signifikant verbessert und führen bei fast 90 % aller Patienten zur Heilung [4]. Patienten mit anderen Varianten von RARA-Translokationen zeigen unterschiedliche Sensitivität für die Behandlung, einige sind auch resistent [2]. Deshalb ist es essenziell, bei APL-Patienten zwischen denen mit dem PML-RARA-Fusionsgen und denen mit einer anderen RARA-Translokation zu unterscheiden.

Am Anfang der Diagnostik steht üblicherweise die Untersuchung der Blutprobe des Patienten insbesondere auf Anomalien der Leukozytenzahlen bzw. im Differenzialblutbild. Wenn eine solche Anomalie festgestellt wird, lassen sich bei der anschließenden morphologische Begutachtung der Leukozyten im peripheren Blut große, atypische Promyelozyten mit exzentrisch lokalisiertem, meist bilobärem Nukleus mit gefaltetem Umriss und prominentem Nukleolus erkennen. Zirkulierende Promyelozyten und andere myeloische Vorläuferzellen in unterschiedlichen Stadien zeigen sich gegebenenfalls mit unregelmäßigen azurophilen Granula oder Auer-Stäbchen [5].

Bei rund drei Viertel der Patienten liegt bei Diagnosestellung eine Verbrauchskoagulopathie vor, bei der die partielle Thromboplastinzeit (PTT), Prothrombinzeit (PT) und D-Dimere erhöht sind und die mit Hypofibrinogenämie und Thrombozytopenie einhergeht [5]. Die Sicherung der Diagnose erfolgt mittels Durchflusszytometrie und molekularer Analyse.

Die durchflusszytometrische Analyse ergibt bei APL einen Immunphänotyp, der unter anderem durch geringe oder gar keine Expression von HLA-DR, CD34, CD11a, CD11b und CD18 gekennzeichnet ist. Des Weiteren ist oft eine helle Expression von CD33 in Verbindung mit gemischter Expression von CD13 zu sehen. In vielen Fällen ist auch eine, wenngleich meist schwache, Expression von CD117 zu erkennen. In 20 % der Fälle wird CD56 exprimiert, was mit einer ungünstigen Prognose in Zusammenhang gebracht worden ist.

Die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) ist als hochgradig sensitives Verfahren ein wertvolles Instrument für die Diagnose der APL durch Identifizierung von Translokationen. Die Schnelligkeit und Richtigkeit der FISH-Ergebnisse ist gerade im Kontext der APL von größter Bedeutung, da hier die frühzeitige Einleitung der richtigen Behandlung lebensrettend sein kann.

Literatur

[1] Bruneau J (2019): WHO classification of tumors of hematopoietic and lymphoid tissues. Hematopathology: 501-505.

[2] Creutzig U et al. (2012): Diagnosis and management of acute myeloid leukemia in children and adolescents: recommendations from an international expert panel. Blood. The Journal of the American Society of Hematology 120.16: 3187-3205.

[3] Jimenez JJ et al. (2020): Acute promyelocytic leukemia (APL): a review of the literature. Oncotarget 11.11: 992.

[4] Tomita, Akihiro, Hitoshi Kiyoi, and Tomoki Naoe. (2013): Mechanisms of action and resistance to all-trans retinoic acid (ATRA) and arsenic trioxide (As 2 O 3) in acute promyelocytic leukemia. International journal of hematology 97: 717-725.

[5] Yilmaz M et al. (2021): Acute promyelocytic leukemia current treatment algorithms. Blood Cancer Journal. 11:123.

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