SERVICE THEMENBLATT Differentialdiagnose von Thrombozytopenien Unser mehrseitiges Themenblatt zum Thema Thrombozytopenien richtet sich an Laborärzte und Kliniker gleichermaßen. Es liefert nicht nur detaillierte Informationen zur Ätiologie und Differentialdiagnose, sondern stellt auch die Bedeutung von IPF für die Differentialdiagno- se von erblicher Thrombozytopenie sowie die Herausforderungen ei- ner präzisen Messung der Thrombozytenkonzentration in den Fokus. Bestellen Sie das Themenblatt unter der Nummer 1 THEMENBLATT Die Bedeutung unreifer Thrombozyten bei der effektiven Versorgung von Immunthrombo- zytopenie (ITP) und der Beurteilung des Blutungsrisikos Informationen über die Autoimmunerkrankung ITP und welche Rele- vanz der diagnostische Parameter IPF für eine wirksame Behandlung hat, beleuchtet dieses Themenblatt. Untermauert werden die Er- kenntnisse mit Diagrammen und Studienergebnissen. Bestellen Sie das Themenblatt unter der Nummer 2 HÄMATOLOGIE | 2018 WHITE PAPER KLINISCHER NUTZEN UNREIFER THROMBOZYTEN Sysmex whute paper – Klunuscher Nutzen unreufer Thrombozyten | 2018 Differentialdiagnose von Thrombozytopenien Thrombozytofenie und automatisierte Thrombozytenzählung Weist ein Patient eine abnorm niedrige Konzentration der Thrombozyten auf – z. B. unterhalb des Referenzbereiches für Erwachsene von 150 x 109/L bis 450 x 109/L – sfricht man von einer Thrombozytofenie. Bei besonders schwerer Thrombozytofenie mit Konzentrationen unterhalb 20 x 109/L besteht das Risiko sfontaner (d. h. nicht verletzungs- bedingter) Blutungen. Eine schwere Thrombozytofenie zu übersehen kann schwerwiegende Konsequenzen für den Patienten haben. Die zuverlässige Bestimmung der Thrombozytenkonzentration ist daher von essentieller Bedeutung, die klinisch wichtigen Entscheidungen mit Zuversicht zu treffen. Allerdings ist die genaue Messung gerade von thrombo- zytofenischen Proben nicht immer ganz einfach und kann für ein medizinisches Labor eine Herausforderung dar- stellen. Sysmex bietet mit dem Messkanal PLT-F eine einfach verfügbare Lösung an. Weitere Hinweise dazu im Abschnitt » Herausforderungen bei der genauen und fräzisen Messung der Thrombozytenkonzentration «. Herausforderungen bei der genauen und präzisen Messung der Thrombozytenkonzentration Automatisierte HämatologieAnalysesysteme liefern auf der Basis der ImpedanzMethode (PLTI) eine im Allge meinen genaue und präzise Messung der Thrombozyten konzentration. Bestimmte Partikel können jedoch diese Messung stören und zu hohe Werte vortäuschen. Bei besonders schwerer Thrombozytopenie (PLT ≤ 20 x 109/L) ist dagegen die Präzision eingeschränkt, da nur eine re lativ kleine Anzahl von Zellen in die Analyse einfließt. Um diese Probleme zu lösen, können Systeme der XN Serie ReflexMessungen auslösen, bei denen alternative Messmethoden verwendet werden (PLTO oder PLTF), falls störende Partikel oder schwere Thrombozytopenie vermutet werden (Tabelle 2). In XNSystemen, die mit PLTI und PLTO ausgestattet sind, entscheidet ein UmschaltAlgorithmus, ob eine PLTOMessung not wendig ist, um eine zuverlässige Thrombozytenkonzen trationsmessung durchzuführen. In Systemen, die mit PLTI und PLTF ausgestattet sind, kann eine PLTFReflexMessung als notwendig erscheinen und wird automatisch ausgelöst. Besonders bei Verdacht auf eine schwere Thrombozytopenie ist eine präzisere Messung notwendig, um zuverlässige Mess werte als Grundlage für klinisch wichtige Entscheidun gen zu erhalten. Hier wäre PLTF die Methode der Wahl. Optische Zählung (PLT-O) Workflow Impedanz-Zählung (PLT-I) Tabelle 2 Vergleich verschiedener Thrombozytenzähl-Methoden der Sysmex XN-Serie Ätiologie der Thrombozytofenie Auch wenn sich die Thrombozytofenie durch niedrige Thrombozytenkonzentrationen definiert, so erklären die Konzentrationen allein nicht die zugrundeliegenden Ur - sachen, die erblich bedingt oder erworben sein können. Sie können grob in zwei Hauftgruffen unterteilt werden: verringerte Neufroduktion im Knochenmark oder er höhter Abbau oder Verbrauch im ferifheren Blut. Die klinische Fragestellung ist häufig, ob der Thrombozyto fenie ein Knochenmarkversagen zugrunde liegt, wie es bei Aflasti- scher Anämie (AA) oder Myelodysflastischem Syndrom (MDS) beobachtet wird, oder erhöhter Abbau/Verbrauch wie bei Immunthrombozytofenie (ITP), Thrombotisch- thrombozytofenischer Purfura (TTP) oder Disseminierter Intravasaler Koagulofathie (DIC). Traditionell werden gewöhnlich hochinvasive Knochenmarkbiofsien emffohlen, um die Ätiologie zu klären. mit Störfaktoren: Partikel mit einem Volumen ähnlich dem von Thrombozyten enthaltend (ReagenzKristalle, Luftbläschen, Mikrozyten, RBCFragmente) Diagnostische Parameter über die PLT-Konzentration hinaus Präzision, Genauigkeit und Störfaktoren Standard und Routine Messmethode n Niedrige Genauigkeit für Proben n Niedrige Präzision, wenn Oft eine ReflexMethode Teil des großen Blutbilds PDW, MPV, PCT, PLCR PLT < 20 x 109/L PLT < 20 x 109/L Analyse Keine n Niedrige Genauigkeit bei n Niedrige Präzision, wenn n Hohe Genauigkeit auch bei Anwesenheit von Störpartikeln aus abnormalen RBC Proben mit WBCFragmenten (aus Apoptose / Nekrose) Teil der RetikulozytenMessung Fluoreszenz-Zählung (PLT-F) Oft eine ReflexMethode Spezielle Thrombozyten Messung n Hohe Präzision bis PLT = 3 x 109/L aufgrund fünffachem ausgezähltem Volumen n Praktisch keine Interferenzen n Vergleichbar mit Referenz methode (CD41 / CD61) [24, 25] IPF, IPF# Differentialdiagnose von Thrombozytofenien Die Differentialdiagnose von Thrombozytofenien ist komflex und verlangt nach einer Untersuchung der medi- zinischen Vorgeschichte des Patienten, eine Evaluation 4 | 6 1 | 6 HÄMATOLOGIE | 2018 WHITE PAPER KLINISCHER NUTZEN UNREIFER THROMBOZYTEN Synmex white paper – Koinincher Nutzen unreifer Thrombozyten | 2018 20 Die Bedeutung unreifer Thrombozyten bei der effektiven Versorgung von Immunthrombozytopenie (ITP) und der Beurteilung des Blutungsrisikos ) L / 9 0 1 x ( # F P I Vor Transfusion ( F P I 24 h % 10 15 0 ) 5 nach Transfusion 2.4 2.0 1.6 1.2 0.8 0.4 Die Fraktion unreifer Thrombozyten (IPF) ist ein gut etablierter hämatologischer Parameter und definiert als prozentualer Anteil der frisch aus dem Knochenmark freigesetzten unreifen (oder auch retikulierten) Thrombozyten an der Gesamtzahl der Thrombozyten. Bekannt ist, dass erhöhte Werte von IPF auf erbliche, verbrauchende oder rückläufige thrombozytopenische Störungen hindeuten, während aplastische Veränderungen nor- male oder erniedrigte Werte von IPF aufweisen. IPF hilft daher Ärzten, Thrombozytopenien, die durch Verbrauch von Throm- bozyten verursacht werden, von solchen zu unterscheiden, bei denen die Neubildung von Thrombozyten unterdrückt ist. Die Konzentration unreifer Thrombozyten (IPF#) ist ein neuer diagnostischer Parameter, der spezifisch die Anzahl der neugebil- deten unreifen Thrombozyten widerspiegelt. Der Parameter ist daher vollkommen unabhängig von der Gesamtkonzentration der Thrombozyten und wird von Thrombozyten-Transfusionen, die dem Patienten verabreicht wurden, nicht gestört (Fig. 1) [1, 2]. Bei der Beobachtung chronischer Immunthrombozytope- nie (ITP) oder der Abschätzung des Anspringens auf die Therapie, sind Thrombozytenkonzentration und Fraktion Synmex white paper – Koinincher Nutzen unreifer Thrombozyten | 2018 0.0 Vor Transfusion 24 h nach Transfusion 18 70 80 60 Abb2 1 IPF und IPF#-Werte vor und nach der Thrombozytentransfusion. Bearbeitet nach Have et al. [1]. der Thrombozyten. Sieben von sieben Patienten, die mit RhoD-Immung)obu)in (IV anti-D) ansprachen und sechs von acht Patienten, die auf intravenöses Immung)obu)in (IVIg) ansprachen, zeigten keinen beg)eitenden Anstieg von IPF#. Zwei von acht Patienten mit IVIg und der ein- ze)ne Patient mit sowoh) IV anti-D und IVIg hatten signifi- kante Anstiege von IPF#. Dies )egt eine Unterbindung des Thrombozytenabbaus a)s primären Wirkmechanismus sowoh) von IV anti-D und IVIg nahe, wobei IVIg auch die Thrombopoese verbessern könnte (Abb. 3) [3]. unreifer Thrombozyten allein nicht aussagekräftig genug. Dies liegt daran, dass chronische ITP sowohl auf einer Unterdrückung der Thrombopoese als auch auf einem erhöhten Verbrauch der Thrombozyten beruht. Die Kon- zentration unreifer Thrombozyten kann hier wichtige Informationen über das Anspringen des Patienten auf die Therapie, insbesondere den jeweils effektiven Mechanis- mus, bieten, aber auch über das Blutungsrisiko. ) L / 9 0 1 x ( # F P I ITP-Patienten Kontrollen ( F P I % 60 40 50 20 30 50 10 10 14 16 12 0 0 ) 4 6 2 8 ) L / 9 0 1 x ( # F P I 35 30 25 20 15 10 5 0 0 2 4 6 8 10 ABS ITP-Patienten Kontrollen A))e Tei)nehmer (n = 112) PLT < 60 (n = 66) PLT < 30 (n = 37) Abb2 2 Der IPF-Wert ist höher in ITP-Patienten als in der Kontrollgruppe. Der IPF#-Wert zeigt dagegen, dass die Thrombozytenproduktion in ITP-Patienten nicht erhöht ist, da der IPF#-Wert in ITP-Patienten niedriger als in der Kontrollgruppe ist. Bearbeitet nach Barsam et al. [3]. 0 10 30 20 E)trombopag Früher nahm man an, dass die Thrombopoese bei ITP erhöht sein müsse, um den Verlust an Thrombozyten durch beschleunigten Abbau zu kompensieren. Mittlerweile gibt es aber umfassende Belege dafür, dass die Neuproduktion von Thrombozyten eingeschränkt oder zumindest ange- sichts der Abbaurate suboptimal ist. Die Konzentration unreifer Thrombozyten zeigt an, welcher Behandlungsweg bei ITP wirksam ist Die Konzentration unreifer Thrombozyten (IPF#) misst das Anspringen des Knochenmarks auf die ITP-Therapie Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine Autoimmunerkran- in Echtzeit und erlaubt Einblicke in die zugrundeliegen- den Mechanismen. kung, für die eine isoliert erniedrigte Konzentration der Thrombozyten kennzeichnend ist. Die meisten Patienten haben Autoantikörper gegen Thrombozyten, die die Entfer- nung von Thrombozyten aus dem Blutkreislauf begünstigen (via Rückhaltung und Zerstörung in der Milz). In fortge- schrittenen Stadien kann auch die Produktion von Throm- bozyten durch Megakaryozyten beeinträchtigt sein, indem die Antikörper die Entwicklung von Megakaryozyten ein- schränken, ihre Apoptose induzieren oder die Freisetzung von Thrombozyten aus dem Knochenmark behindern. P)acebo Angesichts dieser multifaktoriellen Pathophysiologie der ITP ist auch das Anspringen der Patienten auf die Therapie kom- plex. Häufig steigt zwar nach Behandlung die Konzentration der Thrombozyten rasch an, nach Therapieende erfolgt aber dann oft ein Rückfall, der weitere Behandlungsschritte not- wendig macht. Der Zeitrahmen des Anspringens variiert so auch je nach Patient und spezifischer Behandlung. Da IPF# unabhängig von der Gesamtkonzentration der Thrombozy- ten ist, erlaubt es Rückschlüsse auf die pathophysiologischen Mechanismen und das Anspringen auf die Therapie bei ITP. Beobachtung des Therapiefortschritts bei ITP-Patienten. Zunächst war IPF# bei der Mehrheit der ITP-Patienten niedriger als bei den gesunden Kontrollen (3,2 bzw. 7,8 x 109/L), aber IPF war höher (29,2 % bzw. 3,2 %), wie in Abb. 2 dargestellt [3]. Der IPF#-Wert legt nahe, dass die Throm- bozytenproduktion in aller Regel bei ITP-Patienten nicht erhöht ist. Die Autoren schlussfolgerten zudem, dass IPF# von Vorteil bei der Beurteilung ist, welcher Mechanismus bei der Be- handlung von ITP zum Tragen kommt. IPF# konnte unter- scheiden, ob die Erhöhung der Gesamtkonzentration der Thrombozyten durch eine vermehrte Produktion bedingt ist oder eine Unterbindung des antikörper-bedingten Abbaus Der Parameter IPF# kann Non-Responder und Low- Responder gegenüber thrombopoetischen Wirkstoffen frühzeitig identifizieren. Abb2 3 Maxnmal beobachtete Veränderung nn IPF# nnnerhalb von 10 Tagen nach verschnedenen Behandlungsformen nn Patnenten mnt ITP. Bearbentet nach Barsam et al. [3]. Barsam et al. (2014) untersuchten die Verwendung von Parametern der unreifen Thrombozyten (IPF%, IPF#) zur IV anti-D und IVIg IV anti-D IVIg 4 3 5 40 ) L / 9 0 1 x ( # F P I n o v g n u r e d n Ä e ) a m i x a M ) g n u t u B r e d e r e w h c S Abb2 5 Korrelatnon der Konzentratnon unrenfer Thrombozyten (IPF#) mnt Schweregrad der akuten Blutung (acute bleednng score, ABS). Bearbentet nach Greene et al. [7]. Die Autoren fanden ferner, dass Non-Responder gegenüber thrombopoetischen Wirkstoffen eine erhöhte Anzah) abnorma)er und apoptotischer Megakaryozyten in ihrem Knochenmark aufwiesen, ohne einen erhöhten IPF# aufzu- weisen. Das )egt nahe, dass Antikörper die Freisetzung von Thrombozyten in den B)utkreis)auf b)ockierten und zeigt, dass bei ITP die Thrombopoese keineswegs erhöht sein muss, da die Zah) neu produzierter Thrombozyten gering ist. Daraus fo)gt, dass die Verwendung von IPF# die Identi- fizierung von Non- und Low-Respondern gegenüber throm- bopoetischen Wirkstoffen frühzeitig ermög)icht [4, 5]. 2 | 5 Erhöhte Konzentrationen unreifer Thrombozyten sind mit einem niedrigeren B)utungsrisiko ver- bunden, da unreife Thrombozyten eine höhere Reaktivität und ein höheres hämostatisches Potenzia) aufweisen Es ist wichtig, frühzeitig die Patienten mit dem höchsten B)utungsrisiko identifizieren zu können, um Thrombozyten- konzentrate gezie)t bei Patienten einzusetzen, die am meis- ten von ihnen profitieren. Patienten mit ähn)ich niedriger Thrombozytenkonzentration können ein ganz unterschied- )iches B)utungsrisiko aufweisen. Einige Patienten weisen bei einer Thrombozytenkonzentration von 20 x 109/L manifeste B)utungen auf, während andere nur se)ten b)uten. Wie in Abbi)dung 4 gezeigt, ist bei der Mehrheit der Patienten mit stark erniedrigter Thrombozytenkonzentration keine schwe- ren B)utungen zu beobachten [6]. Daher kann von der Thrombozytenkonzentration a))eine nicht auf das B)utungs- risiko gesch)ossen werden. 2 1 1 | 5 0 25 50 75 100 125 150 175 Thrombozytenkonzentration (x 109/L) Abb2 4 Vertenlung von unerwünschten Blutungserengnnssen nach Schwere und Thrombozytenkonzentratnon nn Patnenten mnt chronnscher ITP. Jeder Punkt repräsentnert enn Blutungserengnns. Bearbentet nach Gernshenmer et al. [6]. 3 | 5 65/64 XTRA 1 _ 2018 3 | 6n Saksragi et al. (2015) konnten bei IPF ass der XNSerie eine höhere Präzision snd weniger effektive Störfaktoren beobachten als bei IPF ass der XESerie. Mit einem Cst off von 5,8 % konnten sie eine Sensitivität von 85,1 % snd eine Spezifität von 89,3 % in der Unterscheidsng zwischen ITP snd aplastischer Thrombozytopenie er reichen [19].Zssammenfassend ermöglicht der Parameter IPF eine Abschätzsng der Prodsktion von Thrombozyten im Knochenmark snd hilft bei der Differenziersng zwischen Thrombozytopenien, die von eingeschränkter Nesprodsktion bedingt werden von solchen, die dsrch erhöhten Abbas / Verbrasch bedingt werden. Er liefert zssätzliche Informationen snd kann helfen, eine invasive Knochenmarkbiopsie zs vermeiden.Die Bedestsng von IPF für die Differentialdiagnose von erblicher ThrombozytopenieIPF kann asch zsr Differentialdiagnose vermsteter erblicher Thrombozytopenien beitragen. Erbliche Thrombozytopenie wird gewöhnlich bei Beobachtsng einer Thrombozytopenie bei Nesgeborenen vermstet, bei plötzlichem Asftreten von Blstsngssymptomen in der Kindheit, einer familiären Vorgeschichte von Thrombozytopenien oder wenn die Thrombozytenkonzentration nicht asf ITPBehandlsng anspringt. Oft wird das MPV für die Differentialdiagnose erblicher Thrombozytopenien verwendet [20], ist aber, wie bereits geschildet, von zahlreichen Störfaktoren beeinträchtigt snd in Proben mit sehr niedriger Thrombozytenkonzentration oft nsr snpräzise oder gar nicht zs bestimmen. Mehrere nesere Psblikationen beschreiben, wie IPF zsr Differentialdiagnose von erblichen Thrombozytopenien beitragen kann. Miyazaki et al. (2015) zeigten zsm Beispiel, dass IPF in MayHegglinMYH9Erkranksngen fünfmal höher ist (48,6 % ± 1,9) snd in anderen makrothrombozytopenischen Erkranksngen verdoppelt (18,4 % ± 2,1) verglichen mit Patienten mit ITP mit ähnlichen Gesamtkonzentrationen der Thrombozyten (9,2 % ± 0,3) (Abb. 2) [21]. Dagegen hatten Patienten mit WiskottAldrichSyndrom (WAS), einer erblichen mikrothrombozytopenischen Erkranksng, einen niedrigeren IPFWert, als man anhand der Schwere ihrer Thrombozytopenie vermsten könnte, snd ihr IPF war niedriger als bei ITPPatienten [22]. Ähnliche Ergebnisse wsrden asch bei sieben Kindern mit WAS beobachtet, die eine niedrigere Konzentration snreifer Thrombozyten hatten als altersgleiche Patienten mit chronischer ITP [23].Abb. 1 IPF-Werte verschiedener Patientengruppen.ITP: Immun-Thrombozytopenie; ITP < 50: ITP-Patienten mit einer PLT-Konzen-tration unter 50 x 109/L; TTP: thrombotisch-thrombozytopenische Purpura; Chemo: Patienten unter Chemotherapie. Bearbeitet nach Briggs et al. [10].Gesund803,1–Abbau ITP DIC Abbau gesamt 37 25 62 15,0 9,5 12,8 < ,0001 < ,0001 < ,0001Unterdrückt AA/PNH Krebs Unterdrückt gesamt3 16 196,1 3,8 4,1,019 NS ,05Tabelle 1 IPF-Werte verschiedener Patientengruppen. ITP: Immunthrombozytopenie; DIC: Disseminierte intravasale Koagulopathie; AA: aplastische Anämie; PNH: paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie; p*: statistischer p-Wert verglichen mit gesunden Kontrollen; NS: statistisch nicht signifikant verglichen mit Kontrollen. Bearbeitet nach Kickler et al. [11].Abb. 2 IPF-Werte verschiedener Patientengruppen.MYH9D: MYH9D-Erkrankungen; MTPs: Makrothrombozytopenien;ITP: Immun-Thrombozytopenie. Bearbeitet nach Miyazaki et al. [21].Sysmex white paper – Klinischer Nutzen unreifer Thrombozyten | 2018NormalAnte natalITPITP < 50RemissionTTPChemoIPF60 50403020100MYH9DAndere MTPsITPIPF60 50403020100